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Play-Offs KHL 2013


Western Conference
Seit dem 20. Februar 2013 läuft nun die Play-Off-Runde in der russischen Kontinentalen Hockey-Liga (KHL). Zwar sind nach der Beendigung des Lockouts der amerikanischen Eishockey-Profiliga NHL viele Stars wieder abgereist um ihre laufenden Verträge zu erfüllen, Alexander Ovechkin (UHC Dynamo Moskau à Washington Capitals), Evgeni Malkin (HK Metallurg Magnitogorsk à Pittsburgh Penguins), Pavel Datsyuk (HK ZSKA Moskau à Detroit Red Wings), Ilya Kovalchuk (SKA St. Petersburg à New Jersey Devils ) um nur einige zu nennen, dennoch hat die KHL ihren Glanz bei Weitem nicht eingebüßt. Auch ohne die großen NHL-Stars werden die Tribünen mit Zuschauern weiterhin prall gefüllt. Der Grund dafür sind die spannenden Paarungen in den Play-Offs der Western und der Eastern Conference, die nach der Einführung der KHL (2008) nach nordamerikanischem Muster ausgetragen werden. Vor allem in der Western Conference konnten sich im Laufe der Saison die beiden Neulinge aus der Tschechischen und Slowakischen Republik, nämlich HC Lev Prag und HC Slovan Bratislava, bis in die Play-Offs spielen. Der aktuelle slowakische Meister HC Slovan Bratislava erwischte aber im 1/8-Finale der West-Konferenz ein hartes Los, den Vorjahressieger des Gagarin-Pokals (so heißt der Sieger der KHL, benannt nach dem berühmten sowjetischen Kosmonauten Juri Gagarin) HC Dynamo Moskau. Der HC Slovan musste sich in den beiden Spielen in Moskau, als auch in Bratislava geschlagen geben. Die Serie gewann UHC Dynamo mit 4-0. Ein ähnliches Schicksal ereilte den tschechischen Nachbar HC Lev Prag. Die tschechische Mannschaft, die in der regulären Saison in der Western Conference den siebten Platz erkämpft hat, traf auf den Zweiten der West-Konferenz, den Armeeklub HK ZSKA Moskau. Auch ohne den abgereisten Super-Star Pavel Datsyuk gewann HK ZSKA die Serie überzeugend mit 4-0.
In den anderen Achtelfinale-Partien der Western Conference gewannen der SKA St. Petersburg (1) gegen Atlant Mytischi (8) 4-1 und Sewerstal Tscherepowez (5) gegen Lokomotive Jaroslawl (4) 4-2. Die Mannschaft aus Jaroslawl, die nach dem tragischen Flugzeugabsturz am 7. September 2011, bei dem 37 Mitglieder der Eishockeymannschaft tödlich verunglückt waren, spielte nach einer einjährigen KHL-Abstinenz wieder in der Liga und schaffte als viertplatzierter sofort in die Play-Offs. Dass der Neuanfang und der Wiederaufbau des dreifachen russischen Meisters und des KHL-Vizemeisters (2009) schon nach eineinhalb Jahren fast abgeschlossen ist, zeugt von Stärke der Verantwortlichen der Stadt Jaroslawl und der ganzen zentralrussischen Region Jaroslawl. Der Traditionsklub wird auch weiterhin der KHL erhalten bleiben und in der nächsten Saison seine Spiele in der modernen ARENA 2000 austragen. 

Eastern Conference
Deutlich spannender ging es in den Begegnungen der Ost-Konferenz zu. Drei der vier Achtelfinals wurden erst im letzten siebten Spiel entschieden. Der russische Meister von 2008 und Gagarin-Pokal-Sieger 2011 (KHL) Salawat Julajew Ufa traf auf den dreifachen russischen Meister und Spengler-Cup-Sieger (2005) HK Metallurg Magnitogorsk. Magnitogorsk führte nach den ersten fünf Spielen 3:2 und doch konnte die Mannschaft aus Ufa in den letzten beiden Begegnungen den Erzrivalen bezwingen und die Serie mit 4:3 für sich entscheiden. Ein packendes 4.3 gab es auch zwischen dem russischen Traditionsklub HK Traktor Tscheljabinsk und dem kasachischen Top-Klub Barys Astana. Die Kasachen gewannen die ersten beiden Auswärtsspiele und lagen 2:0 in Front. Die Spieler vom Ural gaben sich jedoch nicht leicht geschlagen und gewannen ihrerseits die beiden Partien in der kasachischen Hauptstadt. Nach einem 2:2 folgte ein 3:3 und im entscheidenden Spiel setzten sich die Russen durch. Barys hat wie im Vorjahr den Einzug ins Viertelfinale der KHL verpasst. HK Traktor hingegen bleibt weiter auf Erfolgskurs. In den Begegnungen zwischen Avangard Omsk (2) und Sibir Novosibirsk (7) ging es um mehr als nur um simple Play-Off-Spiele, es ging ums Prestige und um die Vorherrschaft im sibirischen Eishockey. Eine Strecke von „nur“ 700 Kilometern trennt die beiden Städte, was für Sibirien ein Katzensprung ist. Ein sibirisches Derby. Der russische Meister von 2004, IIHF European Champions Cup-Sieger von 2005 und der Gagarin-Cup-Finalist 2012 Avangard Omsk war der klare Favorit und doch hat ein Derby seine eigenen Gesetze. Ein von vielen Experten prognostiziertes 4:0 oder 4:1 für Avangard Omsk wurde es nicht. Sibir Novosibirsk überzeugte als Kollektiv und musste sich nur im ersten Auswärtsspiel mit 5:0 deutlich geschlagen geben. Am Tag darauf gewann Sibir das zweite Auswärtspiel mit 0:1. Bei einem Stand von 1:1 nach Spielen ging es nach Novosibirsk. Sibir gewann ihr erstes Heimspiel und drittes in der Serie. Im vierten Spiel gewann Avangard. Nun stand es 2:2 und die Mannschaften reisten wieder von Novosibirsk nach Omsk. In der fünften Begegnung konnte Avangard Omsk das Spiel erst in der Verlängerung entscheiden (3:2). Doch Novosibirsk kämpfte aufopferungsvoll und bezwang Omsk im sechsten Spiel der Serie (3:3). Die Sensation für Sibir Novosibirsk war greifbar nah. Der Favorit aus Omsk mobilisierte im  letzten Spiel der Serie all seine Kräfte und gewann letzten Endes mit 2:0. Es hagelte Kritik doch die Serie war gerettet, 4:3 für HK Avangard Omsk. Im letzten Achtelfinale der Ost-Konferenz trafen Ak Bars Kazan (1) und Neftechimik Nischnekamsk (8) aufeinander. Beide Mannschaften kommen aus der Republik Tatarstan. Beide Städte sind etwa 250 km voneinander entfernt. Ein spannendes Derby, wie zwischen Avangard und Sibir, wurde es trotzdem nicht. Der Gagarin-Pokal-Sieger von 2009 und 2010 Ak Bars Kazan besiegte den Outsider aus Nischnekamsk in 4 Spielen und mit einer Differenz von 13:4 Toren.